Betrugsverdacht: Staatsanwaltschaft prüft Anzeigen gegen Prokon
Auf das Prokon-Management könnten strafrechtliche Ermittlungen zukommen. Bei der Staatsanwaltschaft Lübeck sind mehrere Strafanzeigen gegen den von Insolvenz bedrohten Windpark-Finanzierer eingegangen. Die Behörde prüft, ob ein Anfangsverdacht wegen Betrugs und anderer Wirtschaftsdelikte besteht.
Lübeck/Itzehoe - Gegen den pleitebedrohten Windparkfinanzierer Prokon sind in den vergangenen Monaten mehrere Strafanzeigen bei der Staatsanwaltschaft Lübeck eingegangen. "Wir prüfen, ob ein Anfangsverdacht wegen Betruges und weiterer Wirtschaftsdelikte besteht oder nicht", sagte Oberstaatsanwältin Wenke Haker-Alm am Montag der Nachrichtenagentur dpa.
Die Strafverfolger würden demnach Ermittlungen aufnehmen, falls ein Anfangsverdacht gegen das Management des Unternehmens aus dem schleswig-holsteinischen Itzehoe besteht. Nachfragen bei Prokon blieben am Montag bislang ohne Antwort, zudem waren sowohl die zentrale Telefonnummer als auch eine für Anleger dauerbesetzt, oder es nahm niemand den Hörer ab.Prokon droht den Anlegern mit einer Planinsolvenz, sollten sie ihr Kapital zurückfordern - genauer, falls mehr als fünf Prozent des Genussrechtskapitals abgezogen würden. Anlegerschützer von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) nannten das Erpressung.
Laut Prokon gibt es mehr als 75.000 Anleger, die dem Unternehmen fast 1,4 Milliarden Euro über sogenannte Genussscheine anvertraut haben. Ihnen waren bis zu acht Prozent Zinsen versprochen worden. Weil es sich um Produkte des sogenannten grauen Finanzmarkts handelt, zeigt sich die Finanzaufsicht BaFin machtlos. Die DSW forderte die Politik zu einer Regulierung des grauen Marktes auf. Politiker der Großen Koalition schlossen sich der Forderung an.
fdi/dpa-AFXLaut Prokon gibt es mehr als 75.000 Anleger, die dem Unternehmen fast 1,4 Milliarden Euro über sogenannte Genussscheine anvertraut haben. Ihnen waren bis zu acht Prozent Zinsen versprochen worden. Weil es sich um Produkte des sogenannten grauen Finanzmarkts handelt, zeigt sich die Finanzaufsicht BaFin machtlos. Die DSW forderte die Politik zu einer Regulierung des grauen Marktes auf. Politiker der Großen Koalition schlossen sich der Forderung an.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/prokon-anleger-stellen-strafanzeige-gegen-windpark-finanzierer-a-943243.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen